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Übersetzung des  Gedenkbuch

Das Gedenkbuch zur Geschichte der laupheimer jüdischen Familien wurde bereits im Jahr 2008 mit einer Auflage von 800 Exemplaren auf den Markt gebracht. Die Nachfrage nach dem 600 Seiten starken Buch war sehr groß, so dass das Buch bereits 2012 ausverkauft war. Die Vorstandschaft der GGG hatte sich dazu entschlossen, das Buch erneut drucken zu lassen. Im Jahr 2013 wurden nochmals 100 Exemplare gedruckt. Seither wird nun das Buch über den Buchhandel und von der GGG wieder angeboten.

Die Vorstandschaft und die Autoren hatten sich dann weiter dazu entschlossen das Buch online zugänglich zu machen. Seit Frühjahr 2014 ist nun das Buch auch über die Internetseite www.gedenk-buch.de oder www.gedenkbuch-laupheim.de zugänglich. Hier kann über eine Auswahlseite aus den 100 Kapiteln ausgewählt werden. Die Kapitel enthalten die selben Texte und Bilder wie im gedruckten Buch. An einer kapitelübergreifenden Verlinkung einzelner Personen, Orte und Begriffe wird noch gearbeitet.

Einige der Nachkommen aus der ehemaligen jüdischen Gemeinde sprechen und verstehen kein deutsch mehr. Für viele Familie, welche die Flucht geschafft haben, ist das englisch sprachige Ausland und Israel zur Heimat geworden. In den letzten Jahren wurde vermehrt beobachtet, dass gerade die jüngste Generation wieder die Wurzeln ihrer Familie sucht. So ist es auch in den letzten Jahren zu einigen Kontakten in den USA und Israel gekommen, wo eben diese junge Generation den Kontakt nach Deutschland sucht. Auf diesem Weg konnten auch wieder Familienzweige und alte Familienfreundschaften vermittelt werden.

Im Zeitalter der modernen Medien führt auf der Suche nach der eigenen Familie kein Weg am Internet und deren Suchmaschinen vorbei. So ist es nun eben möglich, mit wenigen Begriffen oder Namen die Geschichte der eigenen Familie im Internet über unsere Seite des Gedenkbuches zu finden.

Parallel zu der deutschen Seite des Gedenkbuches, ist nun seit Herbst 2014 auch eine englisch sprachige Version online. Diese englische Seite befindet sich im Aufbau. Die meisten Texte sind noch in deutsch eingestellt, wobei die Überschrift und das Layout bereits auf die englische Sprache umgestellt sind.

Die Übersetzungen in die englische Sprache sind sehr anspruchsvoll und werden meist von Übersetztern mit englisch als Muttersprache oder sehr versierten englisch Kenntnissen vorgenommen. Zum Abschluss werden die Texte von einem unserer zwei Lektoren noch geprüft.

Die Übersetzer arbeiten alle ehrenamtlich und leisten mit Ihrer Arbeit beträchtliches. Denn diese Übersetzungen werden über Jahrzehnte Bestand haben und die Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde nachhaltig konservieren.

Es ist zudem sehr erfreulich, dass sich Laupheimer Bürger, welche seit Jahren bzw. Jahrzehnten im Ausland leben, sich dazu bereit erklärten, Texte zu übersetzten. Und es werden von diesen ehrenamtlichen Übersetztern noch weitere Übersetzter aus dem Freundeskreis angeworben.

Auch die Initiative der Universität in München ist hier besonders erfreulich. Austauschstudenten wurden hier mit der Übersetzung von Texten beauftragt. So bringt das Lernziel der perfekten Übersetzung auch noch geschichtliche Blüten hervor und die Texte haben ewigen Bestand und Verwendung.

Es wird sicher noch einige Zeit dauern bis alle 100 Kapitel übersetzt sind. Der Fortgang kann aktuell festgestellt werden. Berichte die fertig übersetzt sind, sind auf der englischen Auswahlseite mit einer englischen Flagge, dem Union-Jack gekennzeichnet. Texte welche in Bearbeitung sind, sind mit einem Baustellensymbol gekennzeichnet. Und alle anderen Texte ohne Symbol warten noch auf ihren Übersetzter.

Über den Button rechts oben mit der Bezeichnung "Organisation" kann eine Excel-Liste aufgerufen werden. Hier sind alle Details zur Übersetzung vermerkt. Gelb hinterlegte Überschriften deuten auf Texte in Bearbeitung hin mit den in der Spalte daneben benannten Übersetzern. Blau hinterlegte Texte sagen, dass der Bericht fertig übersetzt ist jedoch vom Lektor noch bearbeitet wird. Grün hinterlegte Überschriften markieren fertig übersetzte englische Texte.

Den Übersetztern und Lektoren gebührt sehr hoher Dank und Anerkennung für ihre Arbeit.

 

Michael Schick

 

 

Die jüdische Gemeinde Laupheim und ihre Zerstörung

Biographische Abrisse ihrer Mitglieder nach dem Stand von 1933

Redaktion und Herausgabe: Dr. Antje Köhlerschmidt, Karl Neidlinger

 

Erstellt von einer Arbeitsgruppe der Gesellschaft für Geschichte und Gedenken Laupheim e.V.

Fast 600 Seiten umfasst das Buch, das am 6. November 2008 im Kulturhaus der Öffentlichkeit präsentiert wird. Im Jahr 2002 begannen Antje Köhlerschmidt und Karl Neidlinger mit dem Projekt, das nun vor dem Abschluss steht: Alle Mitglieder der jüdischen Gemeinde Laupheim, nach Familien geordnet, sollten mit ihren Schicksalen und Lebenswegen erforscht und in Text und Bild dargestellt werden. Als Stichjahr wurde 1933 gewählt, da mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler in diesem Jahr der Untergang der Gemeinde begann.

Die beiden Initiatoren konnten ein kompetentes Team zur Mitarbeit gewinnen, um diese umfassende Aufgabe anzugehen. Insgesamt zwölf  Personen arbeiteten mit, allesamt ehrenamtlich, und sie leisteten wertvolle lokalgeschichtliche Forschungsarbeit. Fast ein Dutzend Archive, zahlreiche Fotosammlungen, die vorhandene Literatur, Interviews von Zeitzeugen  lieferten schließlich umfassendes Material. Am eindrucksvollsten war es aber für alle Mitarbeiter, wenn Kontakte zu Nachfahren oder gar Überlebenden der Laupheimer Gemeinde zustande kamen. Viele hundert Abbildungen in dem Buch rufen diese untergegangene Gemeinschaft nun wieder ins Bewusstsein und die Erinnerung der Gegenwart zurück.

Die Autoren hoffen, dass ihre Arbeit beiträgt zur aktiven Auseinandersetzung mit der Laupheimer Vergangenheit, zur Verbesserung des Miteinanders von Christen und Juden in der Gegenwart, zum Lernen aus den Fehlern von gestern für eine bessere Zukunft.

Karl Neidlinger