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Rückblick auf das Vereinsjahr 2003

 

Seit der letzten Mitgliederversammlung lag der Schwerpunkt unserer GGG- Aktivitäten im Museum, das nach seiner Umgestaltung durch das Haus der Geschichte am 15. Mai 2003 eröffnet wurde. Die Eröffnungsveranstaltung fand im Rahmen des Kolloquiums der „Laupheimer Gespräche“ statt, die die Stadt Laupheim, der Aufbau-Verlag und das „Haus der Geschichte“ zum dritten Male veranstaltet hatten.

Großen Anklang fand am darauf folgenden Wochenende der „Tag der Offenen Tür“ am Sonntag,18. Mai: über 1.000 Besucher aus nah und fern nutzten die Gelegenheit, sich in den umgestalteten Räumen des ersten Obergeschosses über die Veränderungen zu informieren, hinzugewonnene Exponate zu betrachten und sich einen Eindruck von unserem nun allerdings nur am Samstag und Sonntag geöffneten „Museum zur Geschichte von Christen und Juden“ zu bilden. Der Informationsvorsprung und die Erklärungen von uns GGG - Mitgliedern zu den einzelnen Räumen wurden gern in Anspruch genommen, darüber hinaus erfuhren Jugendliche und Familien  in einer von der GGG ausgestalteten Schloss - Rallye viel Neues über das Gebäude und die Geschichte von Laupheim.

Am „Tag der Jüdischen Kultur“, den 7. September, bot die GGG ebenfalls Führungen im Museum an, sowie im Rahmen der Schalomtage im November 2003.

Beim Besuch in der Stadt ihrer Vorfahren verschafften sich auch die ausländischen Exponatgeber ein Bild von der Verwendung ihrer Leihgaben und Spenden: anläßlich der Museumseröffnung überließ z.B.

Dr. Yizhak Heinrich Steiner aus Haifa einen Teil der Hochzeitsfotos seiner Eltern dem Museumsbestand.

Liesel Adler aus Sutton/England, Nichte von Friedrich Adler, kam im September zum Jahresbesuch nach Laupheim. Sie hatte sich, dank der angebotenen Betreuung, die ihr die Mühen des Reisens sehr erleichterte, kurz vor ihrem 90. Geburtstag noch einmal zu einem Flug nach Deutschland entschlossen und genoss die Ausflüge in die Umgebung  von Laupheim sehr.

Umgekehrt empfingen die Nichte Carl Laemmles, Carla Laemmle, und  Ruth Chernoff, die Enkelin des ehemaligen Kantors Moritz Henle, in Kalifornien gastfreundlich Besucher aus Laupheim.

Ende September hatte sich ein Fernsehsender aus New York für Aufnahmen zusammen mit Margret Lambert, ehemals Gretel Bergmann, angesagt. Da es heute zunehmend üblich ist, Dokumentarsendungen mit eingeblendeten Szenen, vor allem Rückblicken, aufzulockern, mussten fünf etwa Zehnjährige gefunden werden, die, einschließlich einer kleinen Gretel Bergmann-Darstellerin, in aus den USA mitgebrachten Kostümen  diese Rolle übernahmen. Margret Lambert erlebte diesen Aufenthalt wesentlich entspannter als vor vier Jahren: sie blickte an den Originalschauplätzen auf ihre Laupheim-Zeit zurück, wobei sie bedauerte, dass dem Kamerateam ihr Geburtshaus verschlossen blieb. Die Fernsehdokumentation, die auch Material von anderen Orten in Deutschland enthält, wird voraussichtlich im Sommer 2004 gezeigt werden.

Die Signierung ihrer Autobiographie „Ich war die große jüdische Hoffnung“ im Museumscafé, die die GGG angeregt hatte, war für die große Zahl der interessierten Leser ein willkommener Anlass zur „Tuchfühlung“ mit der bekannten Hochspringerin aus Laupheim. Bei der Buchpräsentation in Stuttgart war stellvertretend für die Bergmann-Familie die in Ulm geborene Ann Dorzback aus Louisville/Kentucky  anwesend.

Ein weiteres Buch zur Laupheimer Geschichte ist das umfangreiche Werk  von Dr. Otto  Deutelmoser über Kilian von Steiner, das im Frühjahr im Rahmen einer Buchvorstellung am Laupheimer Wirkungsort des großen Wirtschaftsfachmanns, Bankengründers und Kunstmäzens im Schloß Großlaupheim präsentiert werden wird.

Ihre umfassende Dokumentation über die Deportation der Laupheimer  Juden stellen die GGG-Autorinnen Dr. Antje Köhlerschmidt und Dr. Cornelia Hecht am 27. Januar 04 anlässlich  des diesjährigen Gedenktags für die Opfer des Holocaust im Kulturhaus vor. Darüber hinaus leiten die profunden Historikerinnen als Redaktionsteam, zusammen mit Karl Neidinger, das „Gedenkbuch“- Projekt, das bei der letztjährigen Mitgliederversammlung vorgestellt wurde. Im Rahmen der Recherchen finden sich immer wieder neue und interessierte Bezüge auch zu weniger bekannten jüdischen Familien Laupheims aus der Zeit bis 1933.

Über weitere GGG-Projekte, Veröffentlichungen und Aktivitäten in diesem Kalenderjahr werden wir  Sie über die örtliche Presse und im Rahmen unserer turnusmäßigen Treffen auf dem Laufenden halten.

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