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Unser Mitglied Frau Berta Halder
feierte am Sonntag, den 06. September 2009 ihren 90. Geburtstag. Die GGG
wünscht ihr zu diesem besonderen Feste alles Gute, viel Gesundheit und
Gottes Segen und noch viele schöne Jahre.
Frau Halder ist in der Kapellenstraße aufgewachsen, als Tochter des Bäckers Halder. Nach dem Tod des Vaters betrieb sie zusammen mit Ihrer Mutter bis Mitte der 80er Jahre die selbständige Bäckerei. Bis zu Ihrem Ruhestand leitete Sie dann das Ladengeschäft als Bäckereifiliale weiter. In der Kapellenstraße waren die jüdischen Mitbürger ihre Nachbarn, Kunden und Freunde. Sie hat hier miterleben müssen wie viele von ihnen deportiert wurden und nie wieder zurück kamen. Diese die sich durch Flucht und Emigration ins Ausland retten konnten und später wieder Kontakt nach Laupheim suchten, fanden in Berta Halder eine Vertraute. Berta Halder ist eine wichtige Zeitzeugin die viel für das Museum und für die Erinnerung an die ehemalige jüdische Gemeinde geleistet hat. |
Bild links, Herr Albert Bodenmiller, Ortvorsteher von Bad Nidernau referiert über "Dr. Kilian von Steiner und das Grundgesetz". Bild rechts, Herr Otto Sälzle von der IHK Ulm, welcher das Schlusswort sprach und Frau Bürgermeisterin Monika Sitter bedanken sich bei Herrn Bodenmiller für der sehr gelungenen, lebendigen und höchst interessanten Vortrag.
Jahreshauptversammlung
am 05.03.2009
Rechenschaftsbericht
Liebe Mitglieder und Freunde
unserer Gesellschaft für Geschichte und Gedenken,
Um zuerst unseren auswärtigen
Gast, Herrn Ingo Bergmann, zu begrüßen und vorzustellen: Sie haben kürzlich
das Ulmer Gedenkbuch mit dem Titel „und erinnere dich immer an mich ...“
herausgegeben und hierher
mitgebracht. Wir interessieren uns sehr für Ihr Gedenkbuch und freuen uns - nach
unseren Vereinsinterna - auf den
Erfahrungsaustausch mit Ihnen.
Als Ersten Vertreter unserer
Bürgermeisterin begrüße ich Herrn Assenmacher.
Einen herzlichen Gruß aus
dem Urlaub schickt Herr Eckardt, VHS-und Kulturamtsleiter. Ich zitiere„ Bitte
grüßen Sie Ihre Mitstreiter ganz herzlich von mir. Ich bedanke mich bei allen
für ihr außerordentliches Engagement und freue mich auf eine weitere gute
Zusammenarbeit“.
Gut, dass wir als
„Vertreterin der städtischen Kultur“ Frau Carolin Lüdke unter uns haben.
Danke für Ihr Kommen und für alle Hilfe, die sie immer- ohne viel Aufhebens zu
machen- für die GGG leisten.
Für die Berichterstattung danke ich im voraus Herrn Manecke von der SZ recht herzlich.
Der Tagesordnung
entsprechend, folgt nun mein Rechenschaftsbericht :
Ich will das wichtigste
Ereignis im vergangenen Vereinsjahr an den Anfang stellen: nämlich die
Fertigstellung des Gedenkbuchs durch das Autorenteam unter der Leitung von Karl
Neidlinger und Antje Köhlerschmidt.
Dass das Ziel, dieses in
doppelter Bedeutung „gewichtige“ Werk termingerecht zu den Schalomtagen
2008, also 70 Jahre nach der Zerstörung der Laupheimer Synagoge, der Öffentlichkeit
präsentieren zu können, erreicht wurde, war eine großartige Leistung. Viel
Anerkennung gab es für die ansprechende Gestaltung und das interessante
Bildmaterial, die gut lesbare Sprache und die interessanten Bezüge. Einige Auszüge
aus den zahlreichen Dankesschreiben möchte ich im folgenden zitieren:
Gretel Bergmann aus New York, schreibt: „It is a masterpiece of research. To read it, is most interesting, and at
the same time so heartbreaking“
Zitat von Fred Bernheim aus Illinois: “Thank you for this fine piece of work. It will become a proud possession
of our daughter Lisa who is the family Gatekeeper”
Dr. Vincent Frank-Steiner,
Basel schreibt:” Meine Frau und ich
wollen Ihnen und der Gesellschaft für Geschichte und Gedenken“ für die
Zusendung des wichtigen und sorgfältig kompilierten Werks danken.
Ernst Bergmann : „ „Ich
habe mich mit dem Buch riesig gefreut und muss sagen, dass es ein wunderbares,
phantastisches Werk ist. Ich bewunderte schon am Anfang Frau Dr. Köhlerschmidt
und Herrn Neidlinger, dass sie dieses Buch überhaupt angreifen wollten. Natürlich
brauchte es gute Mitarbeiter um dieses Buch zu Stande zu bringen und auch diese
haben es fertig gebracht zu demonstrieren, wie gross und blühend die einstige jüdische
Gemeinde war.“
Ja, dem Herausgeber und
ihren Mitstreitern und auch Herrn Magg als Schriftsetzer nochmals ein herzliches
Dankeschön. Daneben auch Dank an all die anderen nicht-literarischen Helfer im
Vorfeld der Entstehung, bei der Präsentation im Kulturhaus, sowie bei
Abrechnung und Verkauf
Neben der Präsentation des
Gedenkbuchs am 6. 11. wirkten GGG-Mitgliedern auch bei weiteren Veranstaltungen
der Schalomtage mit: Herr Kawka bei der Gestaltung des Gedenkfeier am 9.
November, Herr Emmerich machte Friedhofs-Führungen und auch Liora Seewi als
Zeitzeugin kam auf unsere Einladung hin nach Laupheim zur Ausstellungs-Finissage.
Ich möchte noch
Veranstaltungen nennen, die im vergangenen durch die GGG zustande gekommen sind
oder bei der unsere Mitglieder aktiv waren:
Kardinal Walter Kasper kam
am 21. August letzten Jahres auf Einladung des Freundeskreises des Museums und
der Gesellschaft „Unita dei Christiani“ nach Laupheim und hielt im Anschluss
an ein Pontifikalamt einen interessanten Vortrag zum interkulturellen Dialog
zwischen Christen und Juden. Der Vorstand der GGG war eingeladen und konnte dem
gebürtigen Oberschwaben mit einem Laupheimer Berches sichtlich Freude machen.
Der Vortrag von Herrn Bodenmüller
aus Bad Niedernau zum Thema „Kilian von Steiner- ein Finanzgenie“, ein
passendes Thema zur richtigen Zeit, der am 11.10.2008 im Museum stattfand, ging
auf Michael Schicks Initiative zurück, ebenso die Betreuung des Gasts vor Ort.
Ebenso wie Herr Bodenmüller,
wurden wieder ehemalige Laupheimer bzw. ihre Familienangehörigen und Verwandte
von Mitgliedern unserer GGG über den Friedhof und durchs Museum geführt. Die
Herren Neidlinger, Schmid, Emmerich und Eß hatten Gelegenheit, mit diesen
„Ehemaligen“ zusammenzutreffen
Die Restaurierung und Pflege
der Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof macht Michael Schick und dient so dem
Gedenken an die ehemalige Jüdische Gemeinde. Seine Arbeit ist zugleich eine
Hommage an unseren Ehrenbürger und GGG-Gründer Ernst Schäll, den ich von hier
sehr herzlich grüße.
Ich möchte Michael Schick auch danken für die regelmäßige Aktualisierung der Homepage der GGG.
Zum Schluss noch ein
Gedenken an unser Mitglied Frau Hilde Schenk, die am 3. November 2008 verstorben
ist. Sie unterrichtete am Gymnasium und stand schon aus familiären Gründen der
Laupheimer Geschichte sehr nahe. Wir behalten sie in guter Erinnerung.
Mit diesen Ausführungen möchte
ich mein rückwärts gerichtetes Résumé beenden und ab jetzt nach vorwärts
blicken, indem ich die Aktivitäten unserer GGG vorstelle, die fürs kommende
Jahr geplant sind.
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Nachdem eine Tagesfahrt nach
Hohenems und Lochau im letzten September trotz der gemeinsamen Ausschreibung mit
der Volkshochschule wegen zu geringer Teilnehmerzahl nicht zustande kam, wollen
wir versuchen, genügend Interessenten für eine Fahrt zur Neuen Synagoge nach Würzburg
zu finden. Diese Veranstaltung wird vom Haus der Begegnung in Ulm am Sonntag,
21. Juni 2009 durchgeführt. Am Nachmittag steht eine Fahrt nach Veitshöchheim
zu einer weiteren Synagoge und einem Rokokogarten auf dem Programm.
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Ein schon lange bestehendes
Anliegen ist die Herstellung, bzw. Fertigstellung eines GGG-Flyers, der spätestens
bis zu den Laupheimer Gesprächen Anfang Mai vorliegen wird.
Ein
Entwurf wurde von einer jungen Laupheimer Graphikerin schon erstellt.
Des
Weiteren kümmern wir uns gerade um die Nachproduktion der Moritz Henle-CD, die
inzwischen so gut wie ausverkauft ist.
Da die CD in den Museen von Hohenems und Augsburg ausliegt und dort
auch Tonstationen mit synagogaler Musik bestehen, gehen wir davon aus,
dass die Nachfrage nach der Moritz Henle-CD anhält.
Ich komme nun zu größeren
Projekten, die sich die GGG für das nächste Jahr vorgenommen hat:
a) Am weitesten geht
es bei einer Reise nach Israel zu Pfingsten 2010. Diese etwa 10-tägige Reise,
zusammen mit dem Laupheimer Singkreis, wird derzeit durchgeplant hinsichtlich
Programm, genauem Termin und Kosten. Die Reiseleitung übernimmt evtl. Herr Dr.
Metzger vom Denkendorfer Kreis.
Wenn Sie Interesse an dieser
Reise haben, können Sie sich gerne in die vorbereitete Liste eintragen, möglichst
mit Email-Adresse.
b) Bei einem weiteren
Projekt handelt es sich um die Anschaffung von Audiophonen für das Museum.
Nachdem der Gemeinderat die Anschaffung nicht befürwortet hat, wollen wir dies
zu unserer GGG-Sache machen und haben diesbezüglich einen Ausschussbeschluss
gefasst.
Da die Auswahl der
geeigneten Exponate und die Gestaltung der Texte für die Audiophone aber eine
konzeptionelle Angelegenheit ist, die in den Bereich eines Museumsleiters oder
einer Museumsleiterin fällt, hoffen wir
Bevor ich nun diesen Rückblick
und Ausblick schließe, noch ein kleines Vereinsdetail:
Gerne würde der Vorstand
den Geburtstagskindern einen kleinen Gruß zukommen lassen, wenn diese bereit
sind, ihr Geburtsdatum preiszugeben.
Sie können dabei sicher
sein, dass wir den Datenschutz beachten. Wenn Sie also in der Anwesenheitsliste
dieses „Geheimnis“ eintragen könnten, würden wir uns freuen.
Nun möchte ich schließen
und danke für Ihre Aufmerksamkeit. Ein Wechsel der Stimmlage wird Ihnen sicher
jetzt gut tun. Deshalb übergebe ich an Peter Schroeder, der Ihnen erklären
wird, wie es um unsere Finanzen bestellt ist.
Elisabeth Lincke
1. Vorsitzende
Kassenbericht
Liebe Mitglieder,
Es ist für mich heute eine
Premiere, erstmalig den Kassenbericht unserer Gesellschaft Ihnen präsentieren
zu können.
Ich mache es auch gern, denn
die ökonomische Situation unserer Gesellschaft ist gut und über angenehme
Dinge zu reden, ist bekanntlich leicht und zudem befriedigend.
Den Kassenbericht will ich
beginnen mit dem interessantesten Kapitel, dem Gedenkbuchprojekt.
Es war die größte
finanzielle Herausforderung seit unserem Bestehen.
Auf der einen Seite waren
wir mit einer guten Rücklage aus den vergangenen Jahren gestartet und hatten
hoffnungsvoll einen Antrag an die Bürgerstiftung gestellt, der schließlich
auch mit 2.000 € beschieden wurde, auf der anderen Seite waren wir aber
überzeugt, dass das Buch auch viele Menschen in Laupheim interessieren und sich
dadurch gut verkaufen wird. Daher sahen wir zu keinem Zeitpunkt ein
unkalkulierbares Risiko. Unser Optimismus hat uns auch nicht enttäuscht.
Es wurde eine Auflage von
893 Exemplaren gedruckt und davon haben wir bis zum heutigen Tag 91% bereits
verkauft bzw. abgegeben, d.h. wir haben derzeit noch einen Bestand von 80 Büchern.
Wie groß das Interesse an dieser Publikation war, ist auch an der Intensität des Verkaufs zu erkennen. Im ersten Monat nach der Präsentation, dem November, wurden 81% abgegeben, im zweiten Monat noch 5% und 3% im dritten Monat, dem Januar und 2% im Februar. Daran kann man ablesen, dass der verbleibende Bestand von 80 Büchern voraussichtlich noch recht lange reichen wird.
Von der finanziellen Seite
sieht das Projekt wie folgt aus:
Zum Stichtag 31. Dezember
standen Ausgaben in Höhe von 15.426 € Einnahmen aus den Verkäufen in Höhe
von 14.837 € gegenüber, was ein Minus von 600 € bedeuten würde, aber dank
des Zuschusses durch die Bürgerstiftung, sind wir bereits in den schwarzen
Zahlen.
Nun zu den restlichen Fakten
des Kassenberichts:
Auch die vergangenen
Projekte, wie die Henle-CD, das Bergmann-Buch und das Deportationsbuch haben
Einkünfte erbracht,
und zwar 508 € mit der CD, 177 € mit dem Bergmann-Buch und 10 € mit dem
Deportationsbuch.
An Mitgliedsbeiträgen
wurden eingenommen 1.251 €, an Spenden 245 € und die Zinsen für die Rücklagen,
mit denen wir das Gedenkbuch vorfinanzieren mussten, betrugen 808 €.
Als Bilanz des abgelaufenen
Mitgliedsjahres stelle ich abschließend fest, dass trotz der Belastungen durch
das Gedenkbuchprojekt die finanzielle Situation unserer Gesellschaft gut ist und
damit für weitere Projekte, Ausflüge und Veranstaltungen Geld zur Verfügung
steht.
Gerne nehmen wir Vorschläge
für die inhaltliche Gestaltung des nächsten Mitgliedsjahres entgegen.
Dr. Peter Schroeder
Schatzmeister
Herr Ingo Bergmann berichtet über seine Recherchearbeit zum Ulmer Gedenkbuch.
Das Ulmer Gedenkbuch ist im Buchhandel erhältlich.