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Das "Haus am Friedhof" am Judenberg ist eröffnet.

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 ZUM PRESSEBERICHT 

 

Im Jahr 1907 wurde das Haus am Judenberg 24 als Leichen- bzw. Tharahaus wie es im jüdischen heist, von der jüdischen Gemeinde errichtet. Im Erdgeschoss waren die Funktionsräume zur Bestattung, die Leichenzelle, der Wärterraum und die Vorhalle. Im Obergeschoss wohnte Samule Schiller mit seiner Frau, er war Gemeindediener und Friedhofswärter. Auch wurden im Haus arme und bedürtftige Personen untergebeacht.

Ist in der jüdischen Gemeinde jemand verstorben, kümmerte sich die Chewra-Kaddischa, die Beerdigungsbruderschaft, um die Bestattung. Die Cherwa-Kaddischa kümmerte sich bereits zuvor um kranke Personen und pflegte diese. Der Tote wurde ins Leichenhaus gebracht und in der Leichenzelle für die Bestattung vorbereitet und bis zur Bestattung aufgebahrt. Im Wärterraum waren während der Aufbahrung immer mindestens eine Person anwesend die den Toten bewachte, nachts waren es zwei Personen.

Das Gebäude wurde nach der gewaltsamen Auflösung der jüdischen Gemeinde von der Stadt Laupheim an eine Familie verkauft. Von den neuen Besitzern wurden das Erdgeschoss umgebaut um die Wohnfläche zu erweitern. Auch der Eingang zum Gebäude wurde verändert und die damalige große Türe durch eine Haustüre ersetzt, ebenso die Treppe. Die neuen Besitzer des Gebäudes wollten auch in den Friedhof hinein erweitern. Die wurde aber untersagt, da der Friedhof nicht bebaut werden darf. Es gab weiter Probleme mit dem Zugang zum Friedhof da dieser über Grundstücksfläche des neuen Besitzers führte. Das Gebäude wurde letztendlich wieder an die Stadt Laupheim zurück veräussert. Die Stadt Laupheim vermietete das Gebäude im Obergeschoss an eine Familie. Bis 2008 war das Gebäude an eine Familie vermietet die auch einen Teil der Pflege des Friedhofes übernahm.

Das "Haus am Friedhof" ist am 16. Juli 2014 eröffnet worden und ist nun ein Teil des Museums zur Geschichte von Christen und Juden.

 

 

Die folgenden Bilder entstanden am 15. und 16. Juli 2014 und zeigen mehrere Ansichten des Gebäudes und des Ernst-Schäll-Platzes  vor der Eröffnung.

Ansicht des "Haus am Friedhof" vom Ernst-Schäll-Platz aus.

 

 

 

 

Eingang zum jüdischen Friedhof mit neuer Beschriftung.

 

Ansicht des Gebäudes vom Friedhof her. Die Gedenktafel für die Opfer der Shoa wurde nach innen verlegt.

 

Auf Vorschlag von Michael Steiner hin wurde vor der Gedenktafel ein Granitblock aufgestellt. Auf diesem können die Besucher für die Opfer der Shoa einen Stein ablegen.

 

 

 

Eröffnungsfeier im Kulturhaus. Die Ansprache hält Dr. Yitzhak Heinrich Steiner.

 

Der Laupheimer Singkreis begleitet die Veranstaltung mit Gesängen jüdischer Komponisten.

 

Der zweiter Teil der Eröffnung findet direkt am Judenberg statt. Bürgermeister Rainer Kapellen hält eine kurze Ansprache.

 

Der Ernst-Schäll-Platz wird eröffnet und der Schriftzug von der Vorsitzenden der GGG Elisabeth Lincke und Bürgermeister Kapellen enthüllt. Der Schriftzug wurde von der GGG gespendet.

 

      

 

Daniel Steiner übergibt das Haus durch das anbringen Mesusa seiner Bestimmung. Sein Vater, Dr. Yitzhak Heinrich Steiner übersetzt den Segenspruch und erklärt die Bedeutung.

 

       

Die Mesusa stammt aus dem Nachlass von Ernst Schäll. Sie befand sich an der Tür zu seinem Arbeitszimmer.

 

Durch Daniel Steiner,  Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger (Haus der Geschichte BW), Dr. Yitzhak Heinrich Steiner und Bürgermeister Rainer Kapellen wird das Band zur Eröffung durchschnitten.

 

Der Blick in den Vortragsraum. Hinten rechts die frühere Leichenzelle, hinten links der Wärterraum und vorne der frühere Versammlungsraum.

 

Auf der Freifläche wird dem Besucher ein Film über die Bedeutung des Hauses und der jüdischen Bestattungrituale gezeigt.

 

Alte Zeugnisse, wie hier der Abdruck eines Waschbecken an der Wand, bilden Teil der sogrfältigen Präsentation.

 

Farb- und Tapetenreste an der Wand geben Eindruck von der einstigen Farbgebung im Raum und der späteren Nutzung.

 

Blick vom Versammlungsraum zum Friedhof.

 

Ein im Terazzo-Boden eingearbeiteter Kreis im Jugendstil. Der Kreis steht für den immer wiederkehrenden Zyklus Leben und Tod.

 

Vor der Treppe zur Ausstellung im Obergeschoss.

 

Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger (HdG), Bürgermeister Rainer Kapellen und  Dr. Thomas Schlabel (HdG)  beim Pressegespräch.

 

Ansichten der Ausstellung im Obergeschoss. In der Vitrine auf dem Gebälk befinden sich Fundstücke aus dem Gebäude.

 

Ausstellungstafeln zu Helmut Steiner, John Bergmann und Ernst Schäll.

 

Auf der Rückseite: ein Übersichtsplan mit hier allen namentlich bekannten bestatteten Personen.

 

Erklärungen zu den Symbolen auf den Grabsteinen.

 

 

Blick auf den Ernst-Schäll-Platz.

 

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