Opfer des Nationalsozialismus aus Laupheim
NS-Opfer der Shoa aus Laupheim
NS-Opfer der Sinti und Roma aus Laupheim
NS-Opfer der Euthanasie
"Wohin bringt Ihr uns..."
Das Euthanasieprogramm der Nazis
hatte in Laupheim mehrere Opfer.
Personen mit Behinderungen oder geistigen und seelischen Einschränkungen
wurden "ABGEHOLT". Nach Recherchen von Johannes Angele und Bodo
Rüdenburg (siehe auch die Presseberichte unten) sind um die 20 Personen
aus Laupheim ermordet worden. Zu den 20 Personen sind einige Daten aus
Archiven bekannt, eine Veröffendlichung der Daten wird erst nach
Abschluss der Recherche erfolgen. Die Recherchen dauern an und es ist mit deutlich mehr Namen zu rechnen. Teilweise wurden von den Pflegeanstalten Patientenlisten mit den Namen der Patienten welche abgeholt wurden geführt. Diese sind aber nicht verlässlich. Einige Opfer wurden direkt zuhause abgeholt um sie der Euthanasie zuzuführen. Nach der Ermordung der Patienten wurden die Angehörigen über den Tod des Verwandten informiert. Die Todesursache wurde passend erfunden und der Leichnam wurde eingeäschert. Meist mit der Begründung, dass in der Pflegeanstalt eine Seuche ausgebrochen sei. Die Unterzeichner der Todesmitteilung waren NS-Ärzte mit einem Tarnnamen. Als Absender wurden verschiedene Heil- und Pflegeanstalten im deutschen Reich ausgewählt. In den örtlichen Standesamt Akten werden Todesfälle mit den Daten außerhalb dem Erfassungsbereich in den Standesamt Akten notiert. Dass dies nicht zu sehr auffiel wurden verschiedene Absender verwendet. In Laupheim sind wenige Biografien von Opfern vorhanden. Diese werden derzeit weiter Recherchiert und demnächst hier veröffendlicht. Es ist aber auch ein AUFRUF an Alle, Erinnerungen und erzähltes zu dokumentieren damit die Opfer nicht vergessen werden. Eine Erzählung einer Laupheimer Dame, Frau M.B. erinnert sich: "Meine Tante Berichtete dass W.W. zuhause in der Rabenstraße abgeholt werden sollte. Der Betroffene war durch den Einsatz im Ersten Weltkrieg verletzt und in der Folge behindert gewesen. Der Vater wiedersprach der Abholung wehement und verhinderte diese." Michael Schick |
Quellen: www.Bundesarchiv. de www.NS-Euthanasie.de https://www.lpb-bw.de/publikationen/euthana/euthana10.htm Namen von NS-Euthanasieopfern im Bundesarchiv Bestand R179 Veröffentlichungen "Den Opfern ihre Würde zurückgenen" Bericht in der Schwäbischen Zeitung Ausgabe Laupheim vom 30.09.2019 Bericht: Grafeneck 1940 von Thomas Stöckle, Eberhard Zacher, Alfred Hagemann und Stefanie Esders |
NS-Euthanasieopfer aus Laupheim | Michael Schick
Stand 29.12.2022 |
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Familienname | Geburtsname | Vorname | Geschlecht | Geboren | Geb. Ort | Gestorben | Sterbeort | Letzte Adresse | Sonstiges | Deportation | Quellen | |||
1 | Bader | Albert | m | 15.05.1875 | Laupheim | 1940 | Schussenried | Sammlung Schussenried, Aufstellung Nr. 1247, A). Männer, die „am 14.6.1940 verlegt“ wurden (55). | ||||||
2 | Ganser | Augustin | m | Laupheim | 1940 | Heggbach | Sammeltransport nach Grafgeneck am 11.09.1940 (Aktion T4) | Bericht von Markus Ganser. Erinnerung von Paul Müller (06.11.2020) | ||||||
3 | Geiß | Johannes | m | 14.04.1876 | Laupheim | 1940 | Heggbach | DB Grafeneck | ||||||
4 | Glanzer | 1940 | Hat mit den Eltern bei Bäckerei Mäsche im OG gewohnt. |
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5 | Hoch | Sofie | w | 12.03.1918 | 1940 | Liebenau | ||||||||
6 | Huber | Stefan | m | 12.12.1885 | Untersulmetingen | 1940 | Schussenried | |||||||
7 | Keller | Strobel | Maria | w | 15.06.1904 | Laupheim | 1940 | Schussenried | ||||||
8 | Kerler | Wilhelm | m | 18.03.1905 | Laupheim | 1940 | Schussenried | DB Grafeneck Sammlung Schussenried, Aufstellung Nr. 1247, A). Männer, Bl. 5), die „am 23. August 1940 verlegt“ wurden (34). | ||||||
9 | Kiefer | Karl | m | 14.11.1923 | Laupheim | 1940 | Ingerkingen |
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10 | Kopf | Maria | w | 01.08.1902 | Laupheim | 1940 | Liebenau |
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11 | Kuhn | Anton | m | 12.05.1880 | 1940 | Schussenried |
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12 | Lenzenhuber | Rosa | w | 06.03.1899 | Obersulmetingen | 1940 | Schussenried |
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13 | Müller | Josef | m | 23.05.1924 | Laupheim | 11.09.1940 | Kinderheim Ingerkingen | Sein ein Bruder Paul Müller erinnerte sich (10.11.2020): Josef war im Kinderheim in Ingerkingen. Er wurde mit dem Bus nach Grafeneck gebracht. Er wurde mit der Nummer 22 geführt. Aus Dresden Prina kam die Todesmeldung mit der Ursache epeleptischer Anfall. | Gedächtnisprotokoll von
Paul Müller (Bruder) Az. R179/4569 Bundesarchiv: (Kanzlei des Führers) Hauptamt IIb Az "Z 45997" |
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14 | Müller | Mathilde | w | 01.08.1902 | Laupheim | 1940 | Liebenau | Verlegungsliste
13.08.1940 von der Pflegeanstalt Liebenau, weiterverlegt 30.08.1940.
Archiv Zwiefalten, NS-Akten 1940, Transporte nach Grafeneck. Und
Opferliste Zwiefalten V -30.08.1940. Friedel, Josef H.: Gegen das Vergessen, die NS-Verbrechen der Euthanasie an Menschen der Stiftung Liebenau. Meckenbeuren 2018, hier: Die Liebenauer Euthanasie-Opfer. |
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15 | Schlichtherle | Eugen | m | 27.12.1898 | 23.08.1940 | Schussenried | Erinnerung von Paul
Müller (06.11.2020) Sammlung Schussenried, Aufstellung Nr. 1247, A). Männer, Bl. 5), die „am 23. August 1940 verlegt“ wurden (34). |
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16 | Speth | Leopold | m | 28.01.1891 | Laupheim | 1940 | Rottenmünster |
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17 | Volz | Anton | m | 05.02.1904 | Laupheim | 1940 | Rottenmünster |
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18 | Walter | Ludwig | m | 04.01.1882 | Baustetten | 1940 | Schussenried |
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19 | Welser | Fanny | w | 06.11.1896 | Laupheim | 1940 | Sigmaringen |
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20 |
Wörz | Johannes | m | 14.12.1890 | Laupheim | 1940 | Schussenried |
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